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Ich glaube, ich träume (von Paula Butscher, 7a)

Ich sitze auf meinem Stuhl schaue müde an die Tafel und höre mit einem Ohr meinem Lehrer zu. Wir haben Mathe, mal wieder! Mir fällt wirklich kein Fach ein, das langweiliger ist als Mathe. Ich sitze also auf meinem Stuhl und lasse das Geschwafel meines Mathelehrers über mich ergehen. Lehne mich  auf meinem Stuhl zurück und versuche lustlos etwas Dreck unter meinen Fingernägeln hervor zu kratzen.

Als ich mit meiner Maniküre fertig bin, hebe ich den Blick und sehe aus dem Fenster. Ich beobachte den Storch, der gerade auf einem nahen Baum anfängt sein Nest zu bauen. Kraftvoll fliegt er immer wieder weg, um neues Material zu holen. Wie es wohl ist, fliegen zu können? Aber ein Storch? Geht es nicht vielleicht ein bisschen cooler? Vielleicht ein Superheld, die fliegen auch. Ja das wäre echt cool! Da würden alle staunen. Ich male mir gerade aus, wie ein echter Superheld auszusehen hat, als ich ein Scheppern höre.            Direkt hinter mir steht ein über zwei Meter großes Ungetüm, das mit seinen Federn fast aussieht wie ein Monstervogel. Es kommt langsam näher bis ich seinen muffigen Atem in meinem Gesicht spüre. Erst jetzt merke ich, dass ich einen Superheldenanzug trage, genauso einen, wie ich ihn mir knappe zwei Minuten zuvor ausgemalt habe. Das Beste an dem Anzug, sind die ein-und ausfahrbaren Flügel, mit denen man durch die Luft fliegen kann wie ein Vogel.                                                                                                                                                      Das gefiederte Ungeheuer kommt langsam und sehr angriffslustig auf mich zu. Ich muss nicht lang überlegen, was ich zu tun habe. Ich drücke auf den roten Knopf und kurz darauf hebe ich ein Schwert in meiner Hand. Gerade als ich zustechen will, sperrt das Vieh sein riesiges Maul auf und verschlingt das Schwert in einem Bissen. Ich überlege wie ich den Kampf jetzt noch gewinnen kann, als mir meine Flügel einfallen. Ich muss meinen Vorteil nutzen. Also denke ich nicht lange nach und drücke auf den blauen Knopf um meine Flügel zu aktivieren. Erwartungsvoll springe ich in die Luft und schließe meine Augen.  Als ich sie wieder öffne, kann ich es nicht fassen! Ich fliege nicht und das Ungeheuer ist auch verschwunden. Dafür stehe ich auf meinem Tisch und schaue auf meinen Lehrer, der mich unverwandt anstarrt und nörgelt: „Luisa, diese Verhalten ist nun wirklich nicht angebracht!“. Wie peinlich! Alle starren mich an und lachen. Ich setzte mich kleinlaut wieder auf meinen Stuhl und vergrabe meinen Kopf in meinem Matheheft.                                                             Naja immerhin habe ich nicht geschnarcht.