FRIDAYS FOR FUTURE – Schulstreik fürs Klima – Isnyer Schüler in RV
Weltweit gehen jeden Freitag tausende von Schülern auf die Straße, sie schwänzen Schule, um sich für den Klimaschutz einzusetzen; zum ersten Mal auch Isyner Schüler am 1. Februar in Ravensburg.
Aber wie kam es eigentlich zu dieser Schüler- und Studentenbewegung?
Alles begann am 20. August 2018, als die damals noch 15-jährige Greta Thunberg das erste Mal begann, freitags die Schule zu schwänzen, um mit einem Schild mit der Aufschrift „Schulstreik fürs Klima“ vor dem Stockholmer Reichstagsgebäude zu demonstrieren. Damit wollte sie internationale Aufmerksamkeit der Klimapolitik erreichen. Ihr Ziel war es, mit den Schulstreiks weitere Schüler- und Studentengruppen dazu zu bewegen, für eine gute Zukunft zu kämpfen. In Deutschland fand die erste Demonstration im September 2018 in Berlin statt.
Mittlerweile gehen in mehr als 25 Städten deutschlandweit junge Leute auf die Straße. Am 1. Februar fand der Schulstreik zum ersten Mal auch in Ravensburg statt. Über Instagram und andere Soziale Netzwerke forderten die Organisatoren der Demo die Schüler*innen aus der Umgebung auf, zu kommen. Trotz der Kälte kamen statt den erwarteten 500 Schüler*innen mehr als doppelt so viele. Somit war die Demonstration auf dem Marienplatz mit 1800 Leuten nicht zu übersehen. Allein mit den ca. 40 Schülern des Gymnasiums Isny war der Bus nach Ravensburg schon bis auf den letzten Platz besetzt. Als dann in Wangen nochmal so viele Demonstranten hinzustiegen, sah man deutlich, wie wichtig uns jungen Leuten der Klimaschutz ist und dass der Klimawandel alle etwas angeht. Mit der Parole: „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!“ und Plakaten mit den Aufschriften: „Das Klima wandelt, wenn ihr nicht handelt“ oder „Wir machen blau um grün zu sein“ zog die Menge durch die Straßen Ravensburgs. Trotz des ernsten Themas, war die Stimmung unter den Demonstrierenden super, denn die Anzahl der Schüler*innen übertraf alle Erwartungen. So wird die Klimapolitik hoffentlich endlich aufmerksam und handelt. Sicherlich fragen sich einige, warum die Demonstrationen freitags während der Schulzeit stattfinden und ob das von Seiten der Schule akzeptierbar ist. Die Demos finden während der Schulzeit statt, um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Und die Frage, ob es von der Schule vertretbar ist, ist von Schule zu Schule unterschiedlich. Meiner Meinung nach ist es völlig in Ordnung, einen Tag zu fehlen, um für das Klima zu demonstrieren, wenn man auch einen Tag fehlen darf, um bei Sportwettkämpfen mit zu machen, denn wozu lernen ohne Zukunft?
Insbesondere unsere Generation ist vom Klimawandel betroffen, denn wir sind es, die in einer Welt, die von den Folgen des Klimawandels betroffen sein wird, leben müssen. Schon jetzt sind die Auswirkungen deutlich spürbar. Es kommt immer häufiger zu extremen Wetterereignissen, wie verstärkte Hitzewellen und Dürren, während es anderorts zunehmende Niederschläge gibt. Und es kommt noch schlimmer: Wenn wir nicht handeln und sich das Klima weiter erwärmt, werden die Polarkappen schmelzen und dann ist nicht nur das Leben der Eisbären gefährdet, sondern ganze Landmassen werden unter den sich ausweitenden Ozeanen verschwinden. So wird Hamburg bei einem Meeresspiegelanstieg komplett unter Wasser stehen, Berlin ist fast verschwunden und Dortmund könnte eine Küstenstadt werden. Ebenso liegen Metropolen wie New York und London komplett unter Wasser. Unter den Folgen des Klimawandels sterben außerdem jährlich bis zu 58.000 Tierarten aus. Durch das Aussterben von Korallen und Algen wird außerdem der Sauerstoff auf der Erde knapp, denn 50% des Sauerstoffes wird im Meer gebildet.
Man sollte meinen, dass mittlerweile, nach den Waldbränden in Schweden und der jetzigen Kältewelle in den USA, jeder verstanden haben sollte, dass der Klimawandel ernst zu nehmen ist. Doch wie es scheint, haben es immer noch nicht alle verstanden, denn der amerikanische Präsident veröffentlichte auf seinem Twitter Account einen Tweet, in dem er schrieb: „What the hell is going on with Global Warming? Please come back fast, we need you!“ („Was zur Hölle ist mit der Erderwärmung los? Bitte komm schnell zurück, wir brauchen dich!“) Gerade von solchen Autoritätspersonen sollte man erwarten können, dass sie mit ein wenig Verstand die Sache ernst nehmen und den Leuten zeigen, dass Klimawandel eben nicht nur Erderwärmung bedeutet, sondern dass gerade der Klimawandel solche extremen Wetterbedingungen verursacht.
Deshalb müssen wir, jeder einzelne von uns, dafür kämpfen, dass die Welt auch in 50, 100 und 200 Jahren noch ein bewohnbarer Ort ist – selbst wenn man dafür einen Schultag verpasst. Schließlich geht es um unser aller Zukunft. Die von uns und von unseren Kindern. Wir müssen jetzt handeln, solange wir noch können! Denn es gibt keinen Planet B!!!
Ein Interview zum Thema mit Herrn Bächi findet sich hier: Interview mit Herrn Bächi zu den Schüler-Demos „Fridays-For-Future“