Viele träumen davon, doch leider (oder zum Glück) ist es erst ab achtzehn erlaubt: Ausziehen, einfach auf sich allein gestellt sein, alle Entscheidungen selbst treffen und sich nicht dauernd so etwas wie „Räum dein Zimmer auf!“ oder „Mach deine Hausaufgaben!“ anhören zu müssen. Doch ich habe mich gefragt: Wäre ein Leben ohne Eltern wirklich so schön?

Also stellen wir uns mal einen ganz normalen Schultag ohne Mama und Papa vor:

Ich stehe auf, doch keiner hat mich geweckt. Das klingt erst einmal super, aber es ist Schule und ich bin viel zu spät dran. Na toll! Das wäre nicht passiert, hätte meine Mutter mich geweckt. Aber die ist ja nicht da. Obwohl ich spät dran bin, habe ich Hunger. Ich sehe in den Kühlschrank. Leer. Klar. Papa kauft ja auch immer ein. Aber jetzt mal los zur Schule.

Als ich in der Schule ankomme, ist das Klassenzimmer leer. Oh Mist! Wir hatten doch heute in den ersten zwei Stunden Sozial-Training. Normalerweise erinnern mich immer meine Eltern daran. Also muss ich warten. Doch als alle wieder da sind, gleich der nächste Schock: Heute schreiben wir eine Klassenarbeit. Eigentlich lerne ich vor der KA immer mit meiner Mama oder meinem Papa. Später habe ich sogar noch einen Streit mit meiner Freundin. Doch wem kann ich das erzählen? Und dann regnet es nach der Schule auch noch und ich muss alleine nach Hause laufen …

So stelle ich mir eine Welt ohne Eltern vor. Klar hätte es seine guten Seiten. Aber es wäre trotzdem ziemlich chaotisch. Also ertrage ich lieber die Meckereien, mache meine Hausaufgaben und räume mein Zimmer auf. Denn seien wir mal ganz ehrlich: Eine Welt, in der wir jeden Tag zu spät und ohne Frühstück zur Schule kommen, jeden wichtigen Termin und jede Klassenarbeit vergessen und keinen zum Reden haben, so eine Welt wollen wir nicht!