Gymnasium Isny, Rainstraße 27, 88316 Isny im Allgäu, +49 (0)7562 97565 - 0, +49 (0)7562 97565 - 29, poststelle(at)gym-isny.schule.bwl.de

Istanbul 2025 – Tag 2 & 3

Am Samstag und Sonntag trafen wir uns morgens in der Schule und begannen mit unserer Projektarbeit. Um 8:30 Uhr ging es an beiden Tagen los. In gemischt-nationalen Teams wählten wir unsere Projektthemen aus dem Themenbereich „Archäologie in Istanbul“ aus. Gemeinsam klärten wir inhaltliche Fragen, denn dieses Mal einigten wir uns darauf, keine „klassischen“ PowerPoint-Präsentationen zu erstellen, sondern einen besonderen Weg zu gehen. Im Fokus stehen dieses Mal zwei inhaltliche Aspekte:

Erstens: Welche Menschen haben diese historische Stätte damals, zur Hoch- und Blütezeit, besucht? Zu welchem Zweck haben sie den Ort aufgesucht? Was haben sie sich von ihrem Besuch erhofft oder versprochen? Können wir uns in diese Menschen hineinversetzen und aus ihrer Perspektive heraus die historische Stätte vorstellen?

Zweitens: Welche Menschen besuchen heute diesen historischen Ort und zu welchem Zweck? Hat sich der Zweck der kulturellen Stätte inzwischen verändert? Haben Besucher heute eine andere Perspektive?

In den Gruppen gehen die Teams eigenständig los und besuchen „ihre“ historische Stätte. Dort werden Kurzinterviews mit Besuchern geführt um besser hinter die Kulissen schauen zu können. Alle Fotos machen wir selbst, auch der Text auf den Präsentationsfolien soll nur unterstützen, denn wir versuchen, so viel als möglich frei zu sprechen. Verkehrssprache ist Deutsch. Schnell wurde uns klar, dass es ein großes Spannungsfeld gibt bezüglich der Frage des Erhalts der historischen Stätten. Was darf oder soll der Erhalt kosten? Was ist ein kulturelles Erbe, das Gedächtnis der Menschheit, wert? Oder haben wir vielleicht dringlichere, aktuelle Probleme, für deren Lösung wir diese Steuergelder besser verwenden sollten? Welche Auswirkungen hat der Tourismus auf eine solche Stätte? Wie erinnern und bewahren die Deutschen und die Türken ihr historisches Erbe? Gibt es Unterschiede in der Wahrnehmung?

Jeweils um 13:30 Uhr gingen die Teams selbständig los zu ihrer historischen Stätte und zur Feldforschung. Den restlichen Nachmittag verbrachten alle mit zahlreichen Unternehmungen in ihren Gastfamilien.