Ein tiefer Blick in die Zukunft: Physik-LK in der Geothermieanlage Freiham

Es dampfte und brodelte. Jedoch nicht im Chemieunterricht, sondern in den Tiefen der Geothermieanlage München-Freiham, welche das Ziel unserer Physik-Exkursion war.
Nach einer Fahrt mit fragwürdigen Wendemanövern erreichten wir die Geothermieanlage. Auf den Einführungsvortrag zur Geothermie durch den Geologen Dr. Daniel Bendias folgte eine Führung des Leiters der Anlagentechnik der Stadtwerke München, Thomas Rümmele, welcher übrigens einen wunderschönen Münchner Dialekt sprach, durch das Werk. Deshalb können wir euch jetzt erklären, wie eine Geothermieanlage in groben Zügen
funktioniert:
Es werden zwei bis zu drei Kilometer tiefe Löcher in die Erde gebohrt, um ca. 90°C heißes Thermalwasser zu fördern. Dieses wird durch eine der Bohrungen an die Oberfläche gepumpt, um das Fernwärmenetz Münchens zu speisen. Die zweite Bohrung befördert das abgekühlte Wasser wieder in die Tiefe. Damit bildet die Geothermie eine nachhaltige und umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Heizungen.
Auf Nachfrage wurde uns erklärt, dass eine Geothermieanlage in Isny noch nicht sinnvoll sei. Denn Isny besitzt kein ausreichend ausgebautes Fernwärmenetz und es fehlen genaueregeologische Daten für eine Bohrung. Daher ist das finanzielle Risiko noch enorm hoch.
Doch gerade für große Städte wie München bildet die tiefe Geothermie eine nachhaltige Alternative zu fossilen Einzelheizungen. Und die Wachstumspläne der Stadtwerke München lassen vermuten, dass auf diesem Gebiet in den nächsten Jahrzehnten viele Arbeitsplätze für Geologen und Ingenieure verschiedener Fachrichtungen gebraucht werden. Mit diesem Blick halten wir fest: Die Zukunft liegt vor uns und unter uns!
An dieser Stelle bedanken wir uns herzlich beim Regionalen Energieforum Isny e.V. und dessen Vorstand Guntram Fischer, der uns diese Exkursion ermöglicht hat.