• KulturStarter_2
Kultur erleben und weiter geben ist das Anliegen des Programms "KulturStarter", welches durch das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg gefördert und von Frau Scharpf und Herrn Anderson organisiert wird. Hierbei bekommen die Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren die Möglichkeit, sich aktiv mit unserer Kultur auseinanderzusetzen, mehr über die aktuellen Bildungsangebote in ihrem Umfeld zu erfahren sowie an Workshops rund um Theater, Streetart und Fotografie teilzunehmen. Anschließend bekommen sie die Aufgabe, ihr neu gewonnenes Know-how, als Schülermentoren für kulturelle Jugendbildung in Form eines Projekts, an ihrer Schule umzusetzen. Zur Auswahl stehen die Städte Stuttgart, Heidelberg und Freiburg.

So oder so ähnlich klang die Erklärung von Frau Lenke, bevor sie uns, den Mitgliedern der Theater-AG, einen Stapel Blätter aushändigte.

  • KG_Schneeflocke
Mein Blick huschte zur Seite. Nicos lauwarme Atemwolke glitt träge aus seinen Nasenlöchern und vermischte sich mit der eisernen Kälte, die um uns herum herrschte. Der aschfahle Schal aus Kaschmir umhüllte sein Gesicht und verlieh ihm dabei eine unendliche Verzagtheit. Seine Augen starrten ausdruckslos in den Himmel und schienen nicht mehr zu sehen, als die finstere Leere. Ich schaute wieder hoch. Draußen war es schon längst dunkel geworden, doch inmitten aller Schwärze, schimmerten die unzähligen Eiskristalle, an deren Oberfläche sich das Licht des Mondes widerspiegelte.

Wusstest du, dass die Schneeflocken beim Fallen ins Wasser lachen? Nun ja, die Forscher behaupten, dass sie einen Ton erzeugen, der eine Frequenz von bis zu 200 Kilohertz aufweist, sodass wir ihn nicht wahrnehmen können, aber ich stelle mir gerne vor, dass sie dabei schmunzeln. Die Schneeflocken sind glücklich, und zwar immer. Sie stürzen nicht einfach so, ihrem Schicksal ergeben, früher oder später in einer beschmutzten Pfütze zu münden. Nein. Solange die Luftströmung sie trägt, tanzen sie elegant, schwingen furchtlos über ferne Berge und Städte, flattern über spielende Kinder. Irgendwann verschmelzen sie, mit einem Lächeln als Erinnerung an die Melodie des Windes. Manchmal verbleibt ihnen ein letztes Mal den Schneemann zu bauen oder sie lösen sich bei einer Schneeballschlacht auf, zuweilen enden sie jedoch direkt in einem Wasserbrunnen voller Wünsche der Passanten.

Beim letzten Satz hielt ich abrupt inne. Früher haben wir so viele unbeschwerte Stunden im Winterwunderland verbracht, seitdem hat sich aber allerlei geändert. Unwillkürlich muss ich an Nicos Haare denken. Er hat sie sich geschnitten, obwohl er seine langen Haare mochte. Die Jungs aus unserer Schule allerdings nicht. Ein heftiger Windstoß ließ ihn erschauern. Ich reichte ihm meine zartrosa Mütze, die er dankend annahm. Dass er sich auf die Innenseite seiner Wange biss, verriet mir dennoch seine Verlegenheit. Mir war klar, dass ihn so keiner sehen sollte, aber tief ihn mir verstand ich es nicht.

Wusstest du, dass jede einzelne Schneeflocke einzigartig ist? Sie alle haben unterschiedliche Größen, Formen, nehmen einen anderen Weg, und dennoch schweben sie friedlich nebeneinander. Anscheinend haben sie gelernt, zwischen ihrem Individuum und dem Kollektiv zu balancieren. Das höchste Gut dabei vermag auch für sie die Perfektion zu sein, aber nicht in der breiten Welt, sondern in ihrer eigenen Existenz. Solange sie die Vollkommenheit als meisterhaftes Können sie selbst zu sein erfassen, bedarf es keinen Vergleich mit den anderen, sondern lediglich ihre unperfekte Authentizität. Daraus folgt die Harmonie, welche ihre Bindung überhaupt erst möglich macht, die für uns in Form von Schnee sichtbar wird. Es ist eine höhere Gewalt, die sie zusammenführt, und sie sind es, die es akzeptieren. Hierbei bedarf es keinen Maßstäben, Richtlinien oder gar Normen, damit sich das weiche Pulver bildet. Ganz im Gegenteil. Aus ganz vielen Schönheiten bildet sich etwas Großartiges. 

Das Knarren eines abgenutzten Holzfensters durchbohrte bissig die Stille, von der unser abgelegenes Dorf gekennzeichnet ist. Plötzlich hörte man gedämpfte Stimmen, womöglich lauschte einer der Nachbarn dem Radio. Zwischen Silben und Betonungen verlor sich die Bedeutung. Es wurde nur geredet, damit irgendetwas gesagt ist, wobei der Fokus allmählich von dem eigentlichen abwich, und sich immer mehr und mehr in wahnwitzigen Machtspielen und endlosen Wortgefechten verirrte.

Wusstest du, dass Schnee alles leiser macht? Die Luft darin sorgt dafür, dass Schall verschluckt wird und Geräusche leiser ertönen. Es ist so, als ob es eine beruhigende Decke für unser unruhiges Leben wäre. Stell dir vor, wir hätten eine riesige Plane und würden die ganze Erde damit, zumindest für einen Moment, bedecken. Eine kleine Ewigkeit frei von der Hektik des Alltags, ohne Summen der Handys, ohne Knistern der Geldscheine, ohne Geraschel der Akte, ohne Schreie der Kriege. Wir könnten sagen: „Das war nur ein grauenvoller Albtraum. Schlaf schön weiter, Welt. “

Neben mir hörte ich Nico hauchzart flüstern: „Du bist meine Schneeflocke.“

Zur Vorbereitung auf das Weihnachtskonzert am 21.12 ging es für die MusiklehrerInnen und SchülerInnen des Chors, des Orchesters und der Schulband vom 29.11 bis zum 01.12 nach Lindenberg zu den Probetagen.

Nachdem alle SchülerInnen, LehrerInnen und Instrumente heil im Lindenberger Humboldt-Institut angekommen sind und die Zimmer bezogen wurden, ging es zeitnah an das Proben der durchaus anspruchsvollen Stücke aus Händels „Messias“. Die folgenden Probenpausen konnten individuell genutzt werden – für Klausuren lernen, Hausaufgaben machen oder einfach nur entspannen. Am Mittwochabend hatten die SchülerInnen zudem noch die Möglichkeit, Zeit im Schwimmbad zu verbringen.

Am Donnerstag wurden morgens bereits geplante Klausuren geschrieben, während die anderen SchülerInnen fleißig probten. Abends wurden die SchülerInnen dann beim Proben von ein paar Eltern und Bekannten unterstützt, die dieses Jahr im Orchester oder im Chor beim Konzert mitwirken. Zudem wurde zu diesem Zeitpunkt erstmals Chor und Orchester zusammengesetzt.

Der letzte Tag, welcher bei einigen mit ein wenig Schlafmangel angetreten wurde, nutzten die SchülerInnen und Lehrkräfte wieder zum Proben, ehe es mittags nach dem Beladen des Busses zurück nach Isny ging.

Schlussendlich konnten wir wieder sehr erfolgreiche und produktive Probetage verbringen und wir blicken zuversichtlich auf das anstehende Weihnachtskonzert.

Ich schlendere die lange Einkaufsstraße entlang, schaue flüchtig in die dekorierten Schaufenster und lächele bei dem Gedanken an das nahende Weihnachtsfest. Es ist kalt, der weiße Nebel meines Atems steht in Kontrast zu den warmen Lichtern, mit denen alle Häuser geschmückt sind. An den Glühweinständen stehen kleine Menschengruppen die sich lachend unterhalten und ich erwäge kurz mir eine Tasse heißen Punsch zu kaufen, um meine eingefrorenen Hände aufzuwärmen.

Ein Schaufenster zieht meine Aufmerksamkeit mit dem großen Spieleangebot auf sich. Ich grinse voller Vorfreude auf die Geschenke unter dem reichlich geschmückten Baum. Die Turmuhr schlägt und erinnern mich daran, dass ich mich auf den Heimweg machen sollte, Papa wird bereits das Weihnachtsessen kochen. Als ich mich abwende, sehe ich meine Spiegelung im Schaufenster.

Doch das Schaufenster liegt zerbrochen in Millionen Scherben auf dem Boden. Die Turmuhr schlägt erneut und erinnert mich daran, dass die Zeit nicht stehen geblieben ist, egal wie sehr ich mir das wünschte. Mein Atem bildet weißen Nebel und ich lege meinen Kopf in den Nacken, um den blauen Abendhimmel zu betrachten. Mein Blick wird von den Ruinen, die hoch und kahl neben mir aufragen gefangen. Ich fröstele und weiß, dass ich mich auf den Rückweg machen sollte. Mama wird auf mich warten, in der notdürftig geschmückten Hilfsunterkunft, mit Tannenzweigen und Pasta auf dem Tisch. Pasta, die Papa nicht gekocht hat, denn er wird dieses Weihnachten nicht daheim sein.

Die Stille wird nur von dem Knirschen des Schuttes unter meinen Schritten zerbrochen. Doch je näher ich der Unterkunft komme, desto deutlicher wird der leise Klang von Weihnachtsmusik und Gelächter. Schon sehe ich die warmen Lichter vor mir. Ich lächele sanft in mich hinein.

 

An Weihnachten feiern Christen vom 24.12 bis zum 26.12 die Geburt Jesu. Weil nicht genau bekannt ist, an welchem Tag Jesus geboren wurde, feiern sie nicht nur an einem Tag. In Deutschland sind der 25.12 und der 26.12 sogar als gesetzliche Feiertage festgelegt. Aber nur ungefähr die Hälfte der deutschen Bevölkerung (44,8 Millionen in 2022) bekennen sich zum Christentum. Welche Feste gibt es also in anderen Religionen?

Chanukka im Judentum
Fast gleichzeitig wie das Christentum feiern Juden „Chanukka. Juden feiern dieses Jahr vom 7. bis zum 15. Dezember die Rückeroberung des jüdischen Tempels in Jerusalem um 164 v. Chr. Das Fest dauert acht Tage, weil das Licht des Tempels auch acht Tage lang brannte. So wird jeden Tag eine Kerze der Chanukkia, des festlichen Leuchters, entzündet.

Das Opferfest (Eil ad-Adha) im Islam
Am Opferfest wurde dieses Jahr vom 27. Juni bis zum 1. Juli der Gründungsvater des Islams, Juden- und Christentums Abraham gefeiert. Zudem ist es der Höhepunkt der jährlichen Pilgerfahrt nach Mekka. Im Mittelpunkt stehen dabei Werte wie Hilfsbereitschaft, Freundschaft und Barmherzigkeit. Traditionell wird außerdem ein Schaf oder eine Ziege nach religiösen Regeln geschlachtet und 2/3 an Bedürftige oder Verwandte geschenkt.

Vesakh im Buddhismus
Das Vesakh-Fest des Buddhismus hat wiederum eine große Gemeinsamkeit mit dem christlichen Weihnachtsfest, da hier anstatt die Geburt Jesu die Geburt des Buddhas Gautama gefeiert wird. Jedes Jahr wird das Fest im Mai bei Vollmond gefeiert, allerdings variiert das genaue Datum aufgrund von verschiedenen Kalendern. Vesakh ist für Buddhisten ein Tag der guten Vorsätze und der guten Taten, was sie in Spenden und oftmals durch gemeinsames Meditieren zum Ausdruck bringen.

Selbstverständlich ist dies nur ein kleiner Auszug aus religiösen Festen verschiedenster Religionen. Deswegen fragt euch einfach mal, welche anderen Feste ihr noch kennt. Und wenn euch keine weiteren Feste einfallen, lohnt es sich immer, weiter über den Tellerrand zu schauen und sich zu informieren.

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