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Nach sechs Jahren Französisch-Unterricht sollte man meinen, dass wir einen ausreichenden Wortschatz haben, um zwei ganze, französische Sätze nacheinander sprechen zu können. Dachten wir auch – bis wir tatsächlich mal in Paris waren.[...]

Vom 24. bis zum 27. Januar durfte unsere Gruppe, bestehend aus 22 Schülern aus Stufe 11 und 12, sowie Frau Kräutle und Frau Sterzing, die Straßen von Paris erkunden und unsere Französisch-Kenntnisse (um einiges) verbessern. Da wir mit öffentliche Verkehrsmittel anreisten, eignete sich nichts besser als ein Streik der GDL, um die Fahrt etwas spannender zu gestalten. Eigentlich war zu Beginn geplant, dass wir nachmittags in Paris ankommen, durch weitere Zugausfälle und Fahrplanänderung waren wir zu dieser Zeit dann aber erst in Straßburg - Zumindest schon mal Frankreich. Nach ein paar Stunden Aufenthalt in Straßburg und zwei weiteren Stunden im Zug, sind wir dann aber endlich in Paris ausgestiegen. An dieser Stelle sei auch gesagt, dass wir ohne die Geduld von Frau Kräutle und Frau Sterzing sehr wahrscheinlich nie in unserem Hostel angekommen wären.
Am nächsten Morgen dann also wirklich Paris. Mit jeweils einem pain au chocolat und mehreren baguettes in unseren Taschen besuchten wir vormittags das berühmteste Museum der Stadt: Das Louvre. Aufgeteilt in mehrere, kleinere Gruppen verloren wir unseren Treffpunkt zwischen extravagant verzierten Decken und beeindruckenden Ausstellungen zunehmend aus dem Blick und fanden ihn letztendlich auch nie wieder. Durch die schnelle Kommunikation innerhalb der großen Gruppe trafen wir uns aber noch kurz, bevor wir ein paar Stunden Freizeit hatten.
Diese freie Zeit nutzen wir, einige Zwölftklässler, um in einem kleinen Restaurant Pizza und Pasta zu essen, welche wir natürlich selbstbewusst auf Französisch bestellt und nur drei Mal alle Sätze davor geübt haben. Dann ging’s weiter in das Quartier Latin, wo wir zielstrebig Eclairs suchten, aber leider mit leeren Händen zum nächsten Treffpunkt zurückkehren mussten.
Den Nachmittag verbrachten wir anschließend mit einem Spaziergang entlang der Seine und einem Besuch der Notre-Dame. Da diese immer noch saniert wird, konnten wir sie nur von außen betrachten, was die Kirche allerdings nicht weniger eindrucksvoll macht. Sobald die Dämmerung einsetzte, besuchten wir letztendlich noch den Eiffelturm, schauten ihn beim Glitzern zu und machten zusammen sicher 200 Bilder. Bevor wir zur Jugendherberge zurückkehrten, schauten wir uns zusätzlich noch den Arc de Triomphe und die Champs-Elysées an. Den restlichen Abend durften wir wieder frei gestalten, weshalb wir irgendwie in einem Restaurant mit gebackenen Kartoffeln und dem freundlichsten Pariser dieser drei Tage gelandet sind. Denn obwohl unsere Aussprache nie ganz richtig war und wir einige Wörter plötzlich nicht mehr kannten, begegnete er uns mit viel Geduld und Gastfreundschaft, was den Abend um einiges schöner machte.
Der zweite Tag in Paris startete gleich wie der erste Tag, weswegen wir mit guter Laune das Pantheon besuchten und dessen Mausoleum erkundeten, in dem berühmte, französische Persönlichkeiten wie Jean Jaques Rousseau beerdigt sind. Anschließend machten wir uns auf den Weg in das Viertel Montmartre, wo sich sowohl die Sacré-Coeur als auch viele kleine alternative Gassen befinden. Nachdem wir auch einmal die Sacré-Coeur von innen gesehen haben, durften wir den restlichen Tag frei gestalten und Paris in kleineren Gruppen erkunden. Wir haben neben Keramik-, Vintage- und Senfläden dann auch endlich Eclairs gefunden, die ihrem Ruf mehr als gerecht wurden. Einen letzten Stopp machten wir abends noch bei der Galeries Lafayettes Hausmann, von deren Dachterrasse aus wir einen der besten Blicke über die Stadt genießen konnten.
Dann war auch schon Samstag, Abreisetag. Bevor wir uns jedoch wieder in einen Zug setzten, schlenderten wir über einen Flohmarkt im Quartier d’Aligre und wärmten uns mit einer heißen Schokolade, die in Frankreich schlicht besser ist, auf.

Abschließend konnten wir in diesen drei, streng genommen zwei Tagen einige Vokabeln dazugewinnen und auch mal außerhalb des Klassenzimmers französisch reden. Uns Zwölftklässlern werden die Tage als eine der letzten, wenn nicht sogar die letzte Exkursion, noch stärker in Erinnerung bleiben. Deswegen können wir nur sagen: Paris war wunderschön und jede Minute am Bahngleis wert.
Ein großes Danke gilt außerdem Frau Kräutle und Frau Sterzing, die diese Exkursion mit ihrer großen Geduld und Lockerheit erst möglich gemacht haben.

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