Wie sich herausstellte, ist die young leaders Akademie ein sechstägiger Workshop der young leaders GmbH, deren Ziel es ist, engagierte Jugendliche zu fördern und zu vernetzen. [...]
Während des Aufenthalts, dieses Jahr in Altötting (ganz, ganz grob) in der Nähe von München, erlebt man Vorträge, Diskussionen und Workshops mit Referenten und Experten aus verschiedenen zukunftsorientierten Themenbereichen. Angesprochen werden Jugendliche zwischen 15 und 20 Jahren aus ganz Deutschland, die sich in irgendeiner Hinsicht sozial engagieren. Die Akademie ist dabei nur eines von mehreren Formaten, an denen man teilnehmen kann – so gibt es auch den jugend presse kongress, die young leaders Workshops, die Latein- und Philosophieakademien oder sogar Recherchereisen nach New York, für die man jedoch etwas mehr kämpfen muss.
Sobald das alles geklärt war, fiel meine Entscheidung schließlich, eine Bewerbung zu wagen. Skeptisch, ob das wirklich klappt, war ich allerdings immer noch. Daher war die Freude über die Zusage nur wenige Tage später umso größer.
Am 19.04.22, der Dienstag direkt nach dem Osterwochenende, ging es also, nicht ganz ohne Nervosität, mit dem Zug zum Münchner Hauptbahnhof. Am Treffpunkt wurden dann erst einmal die ganzen Formalitäten wie Daten-, Infektionsschutz und ähnliches geklärt, was bei 88 TeilnehmerInnen definitiv seine Zeit braucht. Der Vorteil: In einer (langen) Warteschlange können sich sehr nachhaltige Freundschaften bilden. Und mit diesen soeben gefundenen Freunden kann man dann zusammen ein Zimmer in der Jugendherberge beziehen, bei der wir gegen 23:30 Uhr auch endlich ankamen.
Am Morgen darauf ging es direkt los mit dem Programm: Diskussionen rund um die Themen Menschenwürde, Nachhaltigkeit, Mobilität der Zukunft, Künstliche Intelligenz und vieles Weitere: Fragestellungen zur Genmodifizierung bei ungeborenen Kindern, dem Trolley-Problem oder der Frauenquote sowie die Argumentation anderer TeilnehmerInnen gaben jede Menge Input zum Nachdenken.
Workshops mit Profijournalisten boten interessante Einblicke in die Welt der Medien und den professionellen Journalismus. Dass der Nachruf für bekannte Persönlichkeiten schon seit Jahren fertiggestellt in der Schublade der Redaktion liegt und nur jährlich zum jeweiligen Geburtstag aktualisiert wird, war mir so zum Beispiel nicht klar.
Natürlich durften wir auch selbstständig arbeiten – je nach Wunsch an einer Kongress Zeitung, einem Webmag oder einem TV-Magazin, welche nach Fertigstellung der restlichen Gruppe präsentiert wurden. So machten wir direkt eigene Erfahrungen bezüglich des Berufes des Journalisten/der Journalistin.
Bei den Mahlzeiten, in Pausen oder abends nach dem Programm hatte man die Gelegenheit, die anderen TeilnehmerInnen kennenzulernen, was jedes Mal eine schöne und spannende Erfahrung war. In diesen sechs Tagen habe ich viele sehr inspirierende Menschen getroffen: Jugendliche, die sich in den verschiedensten Bereichen engagieren - sei es im Sportverein, als SchülersprecherIn, in einer Anti-Rassismus-AG, im Technischen Hilfswerk, beim DRK oder wie ich in einer Schülerzeitung. Jugendliche, von denen ich einiges gelernt habe und Jugendliche, die in diesen sechs Tagen zu Freunden geworden sind.
Der Abschied am Sonntag kam überraschend schnell und fiel uns allen etwas schwer. Es schien fast, als wären wir gerade erst angekommen und trotzdem waren wir als Gruppe zusammengewachsen. Und auch wenn wir inzwischen alle wieder in ganz Deutschland verteilt sind, digital bleibt der Kontakt bestehen!
Wenn ich jetzt an die Zeit zurückdenke, dann an ein unfassbar anstrengendes, aber eben auch unfassbar schönes Erlebnis. Eine Herausforderung, aber eben auch eine Zeit, die mich um so viele Erfahrungen, so viele Gedanken, so viele Ideen reicher gemacht hat. Inspirierend, aufschlussreich und horizonterweiternd - dafür würde ich meine Ferien jederzeit wieder opfern!
alle Bilder by https://webmag.young-leaders.net/die-75-young-leaders-akademie-in-bildern/