Das Stück thematisiert Radikalisierungsverläufe bei Jugendlichen am Beispiel von Rechtsextremismus und Salafismus. Teil dieses Projekts ist außerdem eine Nachbereitung mit den Schülerinnen und Schülern, die einige Wochen später stattfinden wird. Das Stück wurde von einer Schauspielerin und einem Schauspieler gespielt, die durch Besprechungen einzelner Szenen und Rückfragen an das Publikum Bezüge zur Realität herstellten und somit den Inhalt mit den Schülerinnen und Schülern analysierten und reflektierten.[...]
Die Aufführung handelte von den langjährigen Freunden Lina und Tarek, deren Freundschaft durch den Umzug von Lina und der daraus folgenden Radikalisierung der beiden auf die Probe gestellt wird.
Tarek fühlt sich als deutscher Moslem mit türkischen Wurzeln von Anfang an nicht immer dazugehörig. Durch Linas Umzug verliert er seine beste Freundin und zieht sich in seine Religion zurück. Über das Internet knüpft er Kontakte, die ihn in seinem radikalen Glauben bestätigen, sodass er anfängt, anderen teilweise aggressiv, seine strenge Auslegung aufzuzwingen.
Lina lernt Tom kennen und übernimmt dessen nationalsozialistische sowie rechtsextreme Überzeugungen. Nach einem Konflikt zuhause sucht sie wieder Kontakt zu Tarek. Mit den beiden Freunden treffen gegen Ende des Schauspiels zwei Extreme aufeinander. Das Stück endet in einem heftigen Streit, in dem sich die ehemaligen besten Freunde beleidigen und entzweien.
Das Stück hat die Schnelligkeit und die tatsächliche Existenz von Radikalisierung vor allem bei Jugendlichen sehr anschaulich dargestellt. Es fungiert als Warnung und Aufklärungsmittel. Gemeinsam mit dem Publikum wurde die Wichtigkeit gegenseitiger Akzeptanz und gegenseitigen Respekts herausgearbeitet.Es gilt, Diversität zu schätzen und zu schützen! Um es mit den Worten der Theatergruppe zu sagen: „Es gibt eben nicht diese eine Lösung. Die Welt ist nicht nur schwarz und weiß. Sie ist bunt und das ist auch gut so!“